Er füllte, daß er ein Teil dieses Universum, ein Teil der Natur und des Gottes ist. In diesem Augenblick war er über allen Kriegen, über den Erfindungen, über der weltlichen Eitelkeit und sogar über dem Tod, denn käme der jetzt zu ihm, wäre er nicht erschrocken und stärbe ruhig, vielleicht bemerkte er ihn überhaupt nicht. Ihm war sehr wohl und ruhig. Er hat nichts gemacht, um diesen Zustand zu erreichen, er saß einfach und wühlte in den Steinchen, indem er einige davon ins Wasser warf. Vor kurzem, noch eine halbe Stunde früher hatte er selbst an allen menschlichen Kriegen, Revolutionen, Erfindungen, Zusammenbrüchen der Reiche und Aufbauen der Zivilisationen teilgenommen. Er hatte sich geeilt und versucht sein Glück in diesem unsinnigen Strom der Tränen, der Leidenschaften, der Schicksale und der unwiederbringlich vergehenden Augenblicke zu finden. Plötzlich geriet er hierher ans Meeresufer in voller Einsamkeit. Auf einmal verstand er, daß er glücklich ist. Glücklich, daß er sich aus diesem Wirbel losriß. Er warf die Steinchen ins Wasser und fühlte sich als der glücklichste Mensch in der Welt. Aber ein bißchen später stand er auf und ging mit lichtem Bedauern der Zivilisation, der Welt entgegen, die ihn mit Gier verschlang. Viel Erfolg, menschlein! Viel Erfolg, Mensch! Wie schade, daß du auch das Geheimnis des Werfens der Steine ins Wasser nicht weißt, was für ein Geheimnis ist es, daß es den Menschen gleichzeitig glücklich und Groß machen kann.

Beloussowa Evgenija

12.02.2000

Ein kleines Menschlein saß am Meeresufer. Er war klein weder nach dem Alter, noch nach dem Wuchs, sondern im Vergleich… Im Vergleich zum Universum, zur Macht der Natur, im Vergleich zum Gott. Er saß und wühlte in den Steinen, indem er einige davon ins Wasser warf. Tausende Kilometer weit von ihm gab es Kriege, starben und kamen zur Welt die Menschen, wurden Staaten aufgebaut und fielen Zivilisationen zusammen, wurden große Entdeckungen gemacht und Neuland erschlossen. Und dieses kleine Menschlein saß einfach und wühlte in den Steinen. Er dachte nicht an das Schicksal der Menschheit, an die Politik und Wirtschaft. Ihm war einfach wohl und falls er dachte, dann nur daran, wie schön es ringsum ist, und aller Wahrscheinlichkeit nach hatte er überhaupt keine Gedanken. Er saß allein am Meeresufer, nur mit dem Universum zu zweit, mit der Natur und mit dem Gott zu zweit, so klein und majestätisch, so hilflos und mächtig.

An den Menschen

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